Der einzige Weg Aufmerksamkeit zu generieren
Schreibst du noch Bla-bla oder hast du schon deinen Standpunkt gefunden? Aufmerksamkeit bekommst du nämlich nur dann, wenn du dich aus der Masse hervorhebst. Dabei musst du nicht einmal provozieren oder gar beleidigen. Fang einfach an, zu deiner Meinung zu stehen! Ich stelle hier bewusst eine diskussionswürdige These in den Raum. Es liegt an dir sie zu widerlegen – andernfalls behaupte ich weiterhin, im Recht zu sein:
“Nur wer offen und ehrlich seine Meinung sagt, den Mut hat zu ihr zu stehen, sie regelmäßig zu hinterfargen, kritisch und respektvoll mit Menschen anderer Meinung über den eigenen Standpunkt zu diskutieren, hat online eine echte Überlebenschance.”
Warum es wichtig ist Stellung zu beziehen
In dieser Woche hatte ich gleich zwei Gespräche – ja eigentlich echte Diskussionen – in denen ich erläutern musste, ob und warum es sinnvoll ist, in seinem (Corporate) Blog sich selbst zu finden, Stellung zu beziehen und seine Meinung offen zu äußern. Das hat mich dazu bewegt, diesen Beitrag zu verfassen und die oben ausformulierte These in den Raum zu stellen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es nur (noch) einen richtigen Weg gibt, um online Aufmerksamkeit zu generieren – und der ist Stellung beziehen.
Den richtigen Weg finden
Schritt 1
Warum willst du/will dein Unternehmen online präsent sein? Willst du nur zeigen, wie toll du bist und dich selbst zur Schau stellen? Ein Tipp, den ich immer wieder gerne gebe, weil er absolut simpel und leicht nachvollziehbar ist, lautet: Veranschauliche dir deine Situation auf persönlicher Ebene. So wirst du leicht feststellen können, ob du deine Kommunikation in die richtige Richtung lenkst. In unserem Fall wäre das: Hast du Interesse daran Menschen kennen zu lernen und mit ihnen in Beziehung zu treten, wenn sie immer nur
- über sich selbst reden,
- allen erzählen, wie toll sie sind und
- den anderen nicht zu Wort kommen lassen?
Wohl eher nicht. Wir alle wollen offline und online mit Menschen in Kontakt treten, die sich und ihre Anliegen nicht über jene der anderen stellen.
Praktische Folgerung: Bevor du einen Webseite, Blog oder einen Social-Media-Auftritt aufbaust, überlege dir gut, was deine Beweggründe sind. Die Zurschaustellung deiner selbst ist dafür nur bedingt geeignet.
Schritt 2
Diese Feststellung bringt uns gleich zu Punkt zwei: Wir wollen, zumindest kann ich das von mir selbst und vielen meiner Bekannten und Verwandten behaupten, mit echten Menschen interagieren. Egal, ob du in deinem eigenen Namen schreibst oder für einen Corporate Blog: sei persönlich! Zeig, dass hinter dieser Webseite ein realer Mensch steht. Menschen sind gesellige Wesen, egal welches Medium sie auch nutzen. Wir haben ein natürliches Bedürfnis zu kommunizieren und dabei bevorzugen wir den Kontakt zu anderen Menschen. Erst wenn wir keinen Kontakt zur selben Art haben, greifen wir auf andere Kommunikationspartner zurück. (Warum? Weil die Wahrscheinlichkeit sich gegenseitig zu verstehen am höchsten ist, weil Menschen sehr ähnliche Ausgangslagen, Interessen und Bedürfnisse haben und…und…und…am besten wir leiten die Frage an Anthropologen und Soziologen weiter, sonst sprengen wir den Rahmen dieses Beitrags.)
Ich halte fest: Menschen wollen mit anderen Menschen in Kontakt treten.
Praktische Umsetzung: Wenn du dich also fragst, ob du online auch persönlich auftreten sollst, sage ich: ja! Du darfst nicht nur, sondern du sollst persönlich und menschlich auftreten.
Schritt 3
Reale Menschen haben Meinungen und Standpunkte, das ist klar. Was ist aber mit Unternehmen? Auch die haben, wenn wir es genau nehmen, ein “mission statement”. Und wenn ihr mich fragt, ob man (auch) als Unternehmen seinen Standpunkt offen hinaustragen soll, dann sage ich wiederum – ja! Natürlich soll man das. Sei du selbst, ob als einzelner Mensch oder als Unternehmen, zeige offen, wie du Dinge siehst und lade andere ein mit dir zu diskutieren.
Praktische Umsetzung: Beziehe Stellung und steh’ zu deiner Meinung, ermögliche Kommentare und Diskussionen – zeige wer du bist und wie du “tickst”.
Kommunikation schafft Entwicklung
Um gleich die Kontra-Frage abzufangen: Sicher, damit macht man sich “angreifbar”, aber es gibt keine sinnvolle Alternative. Entweder schwimmst du in der großen, graue Masse der Unsichtbaren mit oder du findest den Mut hervorzustechen. Immer nur mainstream und d’accord läuft zwar meistens “problemlos”, aber es bringt dich nicht weiter! Sei bewusst anders. Think outside the box. Suche die Diskussion. Entwickle dich weiter.
Das heißt nicht, dass du andere mit deiner Meinung “überfährst” oder anderen diese aufzwingst. Ganz im Gegenteil: erfolgreicher Dialog hat ganz bestimmte Richtlinien.
Praktische Umsetzung: Es liegt an dir selbst in deinen Online-Kommunikationskanälen eine Hausordnung einzurichten und jene, die mit dir diskutieren wollen auch regelmäßig darauf hinzuweisen. Darüber hinaus musst du immer ehrlich und offen diskutieren, andere Meinungen zulassen, Andersdenkenden mit Respekt begegnen, ihren Standpunkt akzeptieren – auch wenn du ihn nicht nachvollziehen kannst – und Unterschiede akzeptieren. (Das nur in aller Kürze.)
Dieses Szenario kann anfangs verunsichern und es ist auch nicht immer leicht im Eifer des Gefechts einen kühlen Kopf zu bewahren, das verstehe ich. Aber wenn du beim Einheitsbrei-Bla-Bla bleiben willst, dann sage ich dir ganz ehrlich, dass du dir die ganze Sache auch gleich hättest sparen können! Wie siehst du das? Ich freue mich über deine Meinung!
Wenn du mehr zu diesem Thema wissen möchtest, lies hier hinein:
Walter Epp auf Roberts Blog zum Thema „Die eigene Stimme finden“.
Einige Tipps für respektvolle Kommunikation
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