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Podcasts: Das Content-Format der Zukunft

Ich weiß nicht, wie du zu Podcasts stehst, aber ich liebe sie! Ich war schon immer eine begeisterte Radio-Hörerin, aber hier ist es noch ein wenig anders. Podcasts sind eine bequeme Art, Inhalte zu transportieren und rezipieren. Sie sind praktsich und so vielfältig einsetzbar, wenn Kommunikationsverantwortliche nur endlich einmal den „Kreativ-Hebel“ betätigen würden.

Über kompakte oder auch längere Audiobeiträge können wir unsere KundInnen und InteressentInnen informieren und unterhalten. Auch das Markenbewusstsein und Image von Unternehmen lässt sich über dieses Format prima steuern. Aber ich gehe noch einen Schritt weiter und sage, dass Podcasts ein sehr privates, ja fast schon intimes Medium sind und dass ihnen die Zukunft des Contents gehört.

Podcasts sind (wieder) im Kommen

Das Angebot an Podcasts steigt stetig. Für Goldmedia hatte Mathias Birkel sich den Trend im Dezember 2016 angesehen und kam zu dem Schluss, dass auch in Deutschland die Audiologs endlich einen Durchbruch erlangen werden. Ich nehme einfach einmal an, dass sich in Österreich eine zeitverzögerte Entwicklung einstellen wird, denn eine ähnlich angelegt Studie für Österreich habe ich nicht gefunden. Dafür eine kleinere Stichprobe unter Österreichs Podcast-HörerInnen bei trendingtopics.at.
Birkel zeigte das an Olli Schulz und Jan Böhmermanns Podcast „Fest und Flauschig“, der als Radioprogramm unter dem Titel „Sanft und Sorgfältig“ gestartet und im letzten Jahr von Spotify aufgekauft wurde. Mit dem neuen Medium kam auch – sehr praktisch – die neue Hörerschaft. Spotify ist überhaupt sehr beliebt (kaum zu glauben, dass ich es noch nicht nutze, aber das hat etwas mit Netzneutralität zu tun). Der Musikstreaming-Dienst hat vor kurzem die 50-Millionen-Marke an zahlenden KundInnen geknackt.

Zurück zu unseren Podcasts: Die ARD/ZDF Online-Studie 2016 gibt noch andere interessante Zahlen her: „40% aller Befragten laden sich zumindest gelegentlich Audiodateien aus dem Internet herunter, nicht selten sind das Podcasts von verpassten Sendungen am Radio. Dass solche Konsumarten schnell in eine höhere Nutzungsdauer umschlagen ist absolut nachvollziehbar.“

Spätestens beim Begriff „längere Nutzungsdauer“ sollten Kommunikationsverantwortliche aufhorchen. Ja, UserInnen hören gerne auch längere Beiträge – vorausgesetzt sie sind qualitativ hochwertig. Und noch eine erwähnenswerte Statistik aus der oben erwähnten Osterreich-Stichprobe: „Mehr als 75 Prozent der Befragten finden Werbung in Podcasts ok, solange sie ordentlich gekennzeichnet ist.“

Podcasts: So bunt wie mein Gemüsegarten

Heute bietet der Öffentliche Rundfunk, aber auch private Radiosender sowie eine große Community von Einzelpersonen und ProduzentInnen, deutschsprachige Podcasts an. Diese lassen sich über Dienste wie iTunes, Amazon, Podbay und verschiedene Portale abonnieren und hören. Einige HerausgeberInnen bieten ihre Folgen auch zum Download über die eigenen Server an.

Die Podcast-Szene stammte ursprünglich aus den USA. Dort versuchten sich bereits Ende der 90er-Jahre professionelle Moderatoren, Comedians und Wissenschaftler an dem Medium. Im Jahr 2015 dominierten dabei die Podcasts „Fresh Air“, „Serial“ und „Stuff You Should Know“ den Markt und erreichten teils über eine Million HörerInnen pro Folge. Die drei Podcasts zeigen auch einen guten Schnitt durch die angebotenen Inhalte:

„Fresh Air“ besteht aus popkulturellen Gesprächen einer Personenrunde, „Serial“ verfolgt pro Folge einen Kriminalfall und „Stuff You Should Know“ vermittelt wissenschaftliches Wissen einfach und verständlich. In Deutschland (und Österreich) erreichen bisher vor allem die Radioformate des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes hohe Einschaltquoten. Ambitionierte Podcasts wie „Hoaxilla„, „Der Einschlafen-Podcast“ oder „Wrint“ senden jedoch teilweise seit vielen hundert Folgen regelmäßig an ein interessiertes Publikum.

#Podcasts - Viel Raum für deine Unternehmenskommunikation. Nutze sie! Share on X

Hörenswerte Podcasts finden wir heute in vielen unterschiedlichen Themenbereichen. Die Auswahl ist riesig – genauso wie die Qualitätsunterschiede. Meine Fundstücke der letzten Woche sind der Podcasts von t3n, jener von Ivan Blatter und das Abenteure Home-Office. Jede Woche kommen neue dazu, andere fliegen wieder raus. Wenn du also Tipps hast, nur her damit, ich höre gerne rein!

Podcasts in der Unternehmenskommunikation nutzen

Wie lässt sich nun dieses Medium für deine Unternehmenskommunikation nutzen? Ein Unternehmens-Podcast kann den Blog zwar nicht ersetzen, sehr wohl aber sinnvoll ergänzen. Verbreitet werden können Unternehmens-Neuigkeiten, Produktnews und interessante Geschichten rund um die Nutzung der Produkte wie sie der Kunde erlebt. Interviews mit Branchenexperten und Gästen lockern das Format auf.

Das sind aber nur die „langweiligen“ 08/15 Ideen. 😉 Ich rate dir und im Namen deiner Dialoggruppe fordere ich sogar von dir, diesen Corporate Rahmen zu sprengen. Thematisiere die Interessen deiner Zielrguppe:

  • Beantworte häufig gestellte Fragen.
  • Sei hilfreich, löse Probleme.
  • Greife „trending topics“ auf und beziehe manchmal auch einen kritischen Standpunkt.
  • Zeige Zukunfsperspektiven auf.
  • Sei aber vor allem authentisch, nahbar und persönlich.
Trau dich! Sei nahbar und persönlich in deinem Podcast. #podcast #onlinepr #unternehmenserfolg Share on X

Die Moderation muss dabei kein Profi übernehmen, ganz im Gegenteil, wie gesagt ist Authentizität gefragt. Es hilft jedoch, wenn die Sprecherin bzw. der Sprecher eine angenehme Stimme hat. Eine zeitliche Begrenzung gibt es – wie oben kurz angedeutet – nicht. Podcasts wie „NSFW“ erreichen locker drei Stunden Sendezeit am Stück!

Dass HörerInnen nicht abschalten liegt auch daran, dass die persönliche Ansprache über das Gehör ganz anders wirkt und aufgenommen wird als ein gelesener Text. Es ist fast so, als würdest du die Augen schließen und jemand flüstert dir ins Ohr. Viel näher können wir den Menschen online kaum noch kommen. Deshalb empfinde ich den Podcast auch als ein sehr intimes Medium. Siehst du das ähnlich?

#Podcasts - Viel näher kommen wir den Usern kaum. Nutzt du diese Chance schon? Share on X

Bei der Erstellung solltest du auch darauf achten, dass du deine Dialoggruppe direkt ansprichst, sie durch unterhaltsame Aufarbeitung und leichte Verständlichkeit bei Laune hältst und die Länge den Inhalten und Themen anpasst. Ein interessantes Interview darf also länger laufen als eine reine Produktvorstellung, die ich per se wahrscheinlich gar nicht zu einer einzelnen Podcast-Folge machen würde.

Die Regelmäßigkeit sollte gegeben sein und du solltest deinen Podcast möglichst auf einer der kommerziellen Plattformen wie iTunes anbieten. So lässt sich auf lange Sicht eine größere Hörerschaft aufbauen und für deine Themen gewinnen. Ganz ähnlich, wie beim Bloggen solltest du auch beim Podcast nicht auf die Distribution und das Seeding auf unterschiedlichen Kanälen verzichten.

Die vielen Vorteile des Podcastens

Die Vorteile des Audioformats liegen auf der Hand. Podcasts werden vor allem mobil gehört. Überhaupt greifen mittlerweile 66 Prozent der Deutschen auf das Internet per Smartphone zu. Sie sind es auch, für die Webseiten optimiert werden müssen. Viele Nutzer greifen im Zweifel auf dem Handy eher zu einem Audiofile oder kurzen Video als zu langen Blogtexten.

Auch körperbehinderte Kunden finden durch Podcasts häufig Zugang zu Medien, die sie sonst nur schwer wahrnehmen könnten – ein wichtiger, wenngleich oft vernachlässigter Aspekt. SportlerInnen, AutofahrerInnen und Menschen, die generell viel unterwegs sind, profitieren von diesem Format.

In Zukunft wird sich die Hörerschaft auch stärker auf die NutzerInnen von Wearables verlagern und genau deshlab sage ich, dass dem Podcast die Zukunft gehört. Da das Medium keinen Bildschirm benötigt, um genutzt zu werden, lassen sich schon jetzt die Inhalte auch per Smartwatch rezipiereb. Auch Gadgets wie Amazons „Echo“ können Podcasts problemlos abspielen. Alles was sich zur Wiedergabe von Sound eignet, kann Audiomedien auch mit Unternehmensinhalten wiedergeben.

[white_box]Wie siehst du eigentlich das ganze Podcats-Thema? Bist du auch überzeugte/r HörerIn oder ist das ein Medium, das dich überhaupt nicht anspricht? Würdest du meine Feststellung, dass dem Podcast die Zukunft gehört bestätigen? Schreb mir doch ein paar Zeile und teile den Beitrag, wenn du jemanden kennst, der zur Diskussion beitragen kann.[/white_box]

Content Creation, Podcast, Touchpoints, Unternehmenskommunikation

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