
Warum Strategien scheitern und was du dagegen tun kannst
Aus meiner täglichen Erfahrung kann ich Folgendes definitiv festhalten: Konzeption und Strategie im Rahmen der Unternehmenskommunikation werden laufend unterbewertet und/oder „übersprungen“. Dass eine Strategieentwicklung die Grundlage für deinen Erfolg bildet, habe ich hingegen schon oft in Rahmen meines Blogs besprochen. Fein, ich gebe es ja zu, nicht alle UnternehmerInnen und Kommunikationsverantwortliche, mit denen ich es laufend zu tun habe, sind StammleserInnen meiner Beiträge. Trotzdem stellt sich für mich die Frage: Warum ist das so? Warum sehen nur relativ wenige Verantwortliche den wahren Wert von Konzepten und Strategien? Diese Frage möchte ich heute für dich (und mich) beantworten.
Das Imageproblem der Strategiearbeit
Zu der oben formulierten Frage habe ich mir schon länger Gedanken gemacht und bin auf folgende „Imageprobleme“ gestoßen:
- teuer
- zeitaufwendig
- sinnlos
- nutzlos
Als Kommunikationsstrategin blutet mir an dieser Stelle das Herz. Wer so über Konzeption und Strategie in der Unternehmenskommunikation denkt, sollte unbedingt weiterlesen, denn keiner dieser Punkte stimmt!
Das Sache mit dem Geld
Was bedeutet der Begriff „teuer“ für Unternehmen? Dass etwas viel Geld kostet? Dass man viel Geld in die Hand nehmen muss? Was ist „viel Geld“? Aus meiner Perspektive ist der Satz „Konzeptionierung kostet viel Geld“ grundlegend falsch. Viel eher müsste es lauten: Konzeptionierung bedeutet ein vergleichsweise geringes Investment mit Blick auf seine nachhaltige, langfristige und positive Wirkung auf die Positionierung und Wahrnehmung des Unternehmens.
#Konzeption und #Strategie sind ein #Investment in das eigene Unternehmen. Share on X„Teuer“ passt nicht, denn teuer kann nur etwas sein, von dem du nach dem Erwerb nichts mehr zurückbekommst. Das stimmt bei der Strategieentwicklung eindeutig nicht, denn diese zahlt aktiv auf die Erreichung der Unternehmensziele ein. Der Begriff „Geld“ ist hingegen zu statisch, Investition ist der passendere Terminus. Alles in einem Konzept ist zukunftsrelevant und zukunftsweisend. Hier von einer punktuellen Ausgabe zu sprechen, greift einfach zu kurz.
Keine Zeit für Strategie
Der Zeitaufwend für die Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes sollte definitiv nicht unterschätzt werden. Es stimmt, dass hier einiges an Arbeitsstunden hineinfließen, insofern sind auch ein Teil der Investitionskosten somit nachvollziehbar. Ähnlich, wie beim Geldinvestment, handelt es sich bei der Strategieentwicklung um ein Zeitinvestement. Die Zeit, die wir vorab in die Planung stecken, wird sich langfristig und mehrfach bezahlt machen. Allein schon dadurch, dass wir nicht immer neu anfangen müssen, wissen wo wir relevante Information finden, im Rahmen des Kommunikationspfades flexibel und frei agieren können, spart uns allen sehr viel Zeit!
Investiere heute in Zeit, damit du später mehr davon hast. #strategie #konzeption #unternehmenserfolg #kommunikation Share on XEine Möglichkeit den Zeitaufwand dennoch gering zu halten, besonders bei kleineren Teams, die für viele unterschiedliche Aufgaben im Unternehmen verantwortlich sind, ist die Konzptionsarbeit auszulagern. Besonders wenn man vorher noch nie mit Strategie und Konzeption zu tun hatte, kann diese Aufgabe überwältigend wirken. Hier auf professionelle Unterstützung zurückzugreifen, zahlt sich definitiv aus. Darüber hinaus bekommt man einen (wertvollen!) Blick von außen.
Ist eine Strategie wirklich sinnlos?
Warum werden Strategien für Kommunikation oft als sinnlos wahrgenommen? Zum Teil sehe ich in diesem „Argument“ eine selbsterfüllende Prophezeiung, denn…
- Ein viel zu großer Prozentsatz der Strategien erscheinen als sinnlos und scheitern, weil die Verantwortlichen dem ganzen Unterfangen von Anfang an skeptisch gegenüberstehen. Weil so viele andere Strategien gescheitert sind, sehen Unternehmen die Chance, dass auch die eigene Strategie im Sand verläuft, als relativ groß an. Aus dieser Perspektive erscheint das Investment an Zeit und Geld tatsächlich sinnlos.
- Diese „Sinnlosigkeit“ kommt aber auch daher, dass Strategien und Konzepte oft als zu fern von der Praxis angesehen werden. Besonders in größeren Unternehmen haben oftmals jene, die die Strategie umsetzen sollen das Gefühl, dass sich „die da oben“ irgendetwas überlegt haben, was so gar nicht zu dem passt, was die Verantwortlichen täglich tun bzw. tun sollten.
- Es fehlt aber in den meisten Fällen nicht nur der praktische Bezug in der Entstehung der Strategie, sondern auch der praktische Nutzen in der Umsetzung. Niemand von uns setzt Dinge um, von denen er nicht weiß, wofür sie gut sein sollen.
- Genau aus diesen Punkten, kommt es auch nicht zur Umsetzung. Irgendwie logisch, aber auch total schade. Da pulvert man womöglich ziemlich viel Geld oder auch Unmengen an Arbeitsstunden in die Ausarbeitung eines strategischen Fahrplans und dann – nada, nichts, ab damit in die Schublade oder Cloud und das Ding wurde nie wieder gesehen.
All diese fehlerhaften Grundanahmen führen schließlich dazu, dass Strategien und ihre Entwicklung als sinnlos wahrgenommen werden. Mein Ziel ist es, dass wir genau diese Fehler nicht machen!
Der Nutzen aus Konzeption und Strategie
Wenn es darum geht, den Nutzen einer Strategie und Konzeptentwicklung aufzuzeigen, dann muss ich den persönlichen Nutzen für den Endanwender ganz klar hervorheben. Was haben ich, mein Kunde, unser Unternehmen davon, wenn wir eine Strategie entwickeln? Was wird sich in der Praxis dadurch zum Positiven verändern? Erst wenn die verantwortliche bzw. betroffene Person versteht, warum ein strategischer Zugang gut und richtig ist und das er ihm/ihr einen Vorteil verschafft, wird er/sie die Strategie wertschätzen und somit zum Erfolg führen!
Es ist schön und gut ein Konzept in der Schublade zu haben, dort gehört es aber nicht hin! Der strategische Fahrplan gehört in simplen und aussagekräftigen Formen in tägliche Blickweite gerückt, sei es als Plakat im Office, als Hintergrundbild auf dem Desktop oder als Sketchnote auf der ersten seite deines Notizbuches.
Was für einen konkreten Nutzen liefert dir nun deine Strategie? Sie
- gibt dir Stabilität (auch in wilden Zeiten), denn du weißt stets, wohin die Reise hingeht.
- macht dich effektiv, denn du weißt, was es braucht.
- macht dich gleichzeitig flexibel, da du dich in einem sicheren Rahmen frei bewegen kannst.
- spart dir Zeit und macht dich somit effizient.
- lässt dich schneller, passend reagieren, denn du musst nicht ewig überlegen, welche Schritte dich weiterhn auf Kurs halten.
- nimmt dir laufend Denkarbeit ab.
- schafft Routinen, ohne zu langweilen.
- bringt dich deinem Ziel näher.
[white_box]Was meinst du, sind das genug Gründe, dich näher mit Strategie und Konzeption zu beschäftigen? Für mich klingt das alles nach einer massiven Arbeitserleichterung, die mich gleichzeitg schneller meine Zeile erreichen lässt. Mich würde wirklich brennend interessieren, wie du das alles siehst. Eventuell magst du den einen oder anderen Punkt ergänzen?[/white_box]
Praxistipps, strategische Planung, Unternehmenskommunikation, Unternehmensziele
Kerstin Boll
Hallo Ivana,
ich arbeite für Trainer, Berater und Coaches und kann Dir nur beipflichten: Viele führen die Strategie und die Konzeption im Mund, kaum einer weiß genau, was das ist, und die Umsetzung – ach, herrjeh, so weit kommen wir gar nicht erst!
Manchmal frage ich mich, ob wir Marketingleute und Texter nicht ein bisschen an unserem Wording arbeiten sollten. Die Worte „Strategie“, „Konzeption“ oder „Text“ malen einfach keine Bilder im Kopf. Was also gewinnt der Kunde mit unserer Arbeit? Die endgültige Lösung habe ich selbst nicht, aber ich arbeite gerade daran, den Blick auf das Ergebnis zu lenken – auch sprachlich.
Herzliche Grüsse, Kerstin
Ivana
Liebe Kerstin,
ja absolut, wir müssen die Resultate kommunizieren, denn das ist das, was die Menschen interessiert. Hier müssen wir anfangen mit starken Bildern zu arbeiten und dafür müssen wir unsere Sprache anpassen. Ich kann dir nur zustimmen!
Liebe Grüße aus Wien
Ivana
Angelika Färber
Hallo Ivana,
ich kann Dir nur zustimmen. Mehrere Jahre lag mein Schwerpunkt als Beraterin in der Pressearbeit. Oft war das schnelle Ergebnis wichtiger. „Hauptsache irgendwer schreibt schnell über uns“ war oft die Devise. Nur keine Zeit verschwenden mit „langweiliger“ Grundlagenarbeit. Als Berater ist es sicher unsere Aufgabe, die Vorteile einer Konzeptentwicklung zu verkaufen. Aber der Kunde muss auch bereit sein, sich darauf einzulassen. Meine Erfahrung ist, wer schon Maßnahmen sehr konkret im Kopf hat, ist häufig nicht offen. Zudem wird eine Strategie manchmal auch als Einschränkung gesehen.
Viele Grüße
Angelika
Ivana
Liebe Angelika,
danke für deine Erfahrung.
Ich kenne diese Herausforderung ebenfalls. Die Kunden sind sofort in den Maßnahmen und kümmern sich nicht um den strategischen „Hinterbau“. Ich versuche in solchen Situationen immer mit Fragen Rückschlüsse auf die Strategie zu erarbeiten oder spinne Gedankenspiele, die klar zeigen, dass eine Strategie notwendig ist, um Wiedererkennungswert und konkrete Resultate zu erreichen. Das klappt meistens, aber auch nicht immer.
Eine andere Möglichkeit ist einen Vergleich zum Sport oder Hausbau. Auch hier ist eine strategische Planung wichtig, um am Schluss ein gutes Resultat zu erzielen. Sicher kannst du schon nach der passenden Fassadenfarbe Ausschau halten, aber davor wartet eben noch eine ganze Reihe an Arbeit auf dich. 😉
Ganz liebe Grüße
Ivana
Angelika Färber
Liebe Ivana,
ja, das mit dem Hausbau ist ein wirklich guter Vergleich! Und ich denke, diejenigen, die sich auch nach näherer Erläuterung noch nicht überzeugen lassen, passen dann auch einfach nicht zu einem Berater, der Wert auf Strategie legt. Als Angestellte habe ich mir das nur nicht aussuchen können, für wen ich arbeite. Jetzt als Selbständige versuche ich, es besser zu machen. Das Verkaufen einer Leistung, die erstmal nicht so sexy klingt, ist und bleibt dabei eine der großen Herausforderungen, an der ich noch bastele! 🙂
Liebe Grüße
Angelika