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Slow Blogging im Content Marketing Slow Blogging im Content Marketing

Slow Blogging im Content Marketing – Synergie der Gegensätze

Der Begriff des Content Shocks beschäftigt mich nicht erst seit gestern. Ich habe auf meinem Blog schon mehrfach dazu geschrieben und auch auf meinen Social-Media-Kanälen teile ich immer wieder interessante Beiträge zu diesem Thema. Die Frage, wie wir mit der massiv steigenden Content-Masse umgehen können und sollen, ist insbesondere für BloggerInnen und Content MarketerInnen interessant, da sie eben nicht nur Online-Inhalte konsumieren, sondern diese auch regelmäßig erstellen.

Ist Slow Blogging im Content Marketing und für professionelle Blogger möglich? Wenn ja wie?

 

Du erfährst in diesem Beitrag,

  • was Slow Blogging ist,
  • was Slow Blogging im Content Marketing angeblich so schwierig macht,
  • ob und wie Slow Blogging Im Content Marketing gelingen kann,
  • vier Möglichkeiten, wie du Slow Blogging im Content Marketing implementieren kannst.

 


Was ist Slow Blogging überhaupt?

Ich will hier nicht ewig ausholen. Es gibt bereits einige sehr gute Beiträge rund zum Thema im Netz und ich bin heute einfach so frei und stelle dir einige interessante Links zusammen. Wer mag kann sich einlesen, wer bereits weiß, was sich hinter dem Begriff versteckt, überspringt diesen Absatz einfach.

Noch sehr viel mehr Links und Beiträge hält die Google-Suche für dich bereit. Solltest du also noch nicht genug Input haben, wäre das der nächste Ort, den ich besuchen würde. 😉

Was macht Slow Blogging im Content Marketing so schwierig?

Von welcher Seite wir das Thema Content-Marketing-Strategie auch betrachten, es ist immer ein Blog darin angedacht, der die Rolle des Content-Hub einnimmt. Diese Drehscheibe für unsere Online-Inhalte erfüllt unterschiedliche Funktionen und bedient unterschiedliche Dialogpartner, zumeist (potenzielle) KundInnenen und LeserInnen, aber eben auch Suchmaschinen. Jahrelang wurden wir seitens SEO-Experten daraufhin getrimmt, dass Suchmaschinen reichlich aktuelle und relevante Inhalte lieben und Webpräsenzen, die bestimmte Kriterien erfüllen, besser gerankt werden.

Wenn wir die Frage, ob die Qualität der Inhalte proportional zu ihrem Umfang gestiegen ist, einmal außer Acht lassen, bleibt dennoch der spürbare Druck auf Seiten der Content MarketerInnen bestehen, regelmäßig (täglich?) neuen Content zu publizieren. Weil Suchmaschinen das eben so wollen.

Aber: Wollen wir als Content-ErstellerInnen das? Wollen unsere LeserInnen das? Ist es aus anderen Blickwinkeln her überhaupt sinnvoll Content am Fließband zu erstellen? Der Popularität des Slow-Blogging-Ansatzes nach zu urteilen, sind diese Fragen eher mit einem nein, oder zumindest jein, zu beantworten.

Kann Slow Blogging Im Content Marketing gelingen? Klick um zu Tweeten

Kann Slow Blogging Im Content Marketing gelingen?

Können wir überhaupt den Slow-Blogging-Gedanken ins Content Marketing einfließen lassen? Ich sage ja! Warum? Weil Content Marketing sehr viel mehr, als nur Bloggen ist.

Das klingt einleuchtend, wir wissen das. Content Marketing ist ein ganzheitlicher strategischer Kommunikationsansatz, der zwar auf guten und hilfreichen Inhalten aufbaut, aber nicht ausschließlich mit diesen gleichzusetzen ist.

Zusätzlich sollten wir uns von der „Allmacht der Suchmaschinen“ befreien. Content wird heute auf ganz unterschiedliche Weise gefunden. Das Eintippen von Keywords in eine Suchleiste ist nur eine Möglichkeit von vielen. Was ist mit sozialen Netzwerken? Wie oft bekommen wir interessante Inhalte direkt per Mail, sei es in Form von Newslettern oder persönlichen Weiterleitungen von Freunden? Manchmal folgen wir aber auch einfach nur Links auf Seiten, auf denen wir uns gerade die Zeit vertreiben – und zwei Stunden später finden wir uns meist ganz wo anders im Social Web wieder. Die Vielfältigkeit der Content-Suche hat auch Robert Weller in seinem Beitrag zu den Micro Moments behandelt.

Führen wir uns zuerst noch einmal das Ziel, das wir mit Content Marketing erreichen wollen, vor Augen. Wahrscheinlich liegen deine Ziele irgendwo bei Reputation, Themenführerschaft, Agenda Setting, Kundenbindung usw. Keines dieser Ziele verlangt per Definition eine unendliche Content-Flut. Unser Ziel muss es sein, mit qualitativ hochwertigen Content, so effizient und effektiv wie möglich umzugehen. Die eigentliche Angst die uns hier treibt, ist die Frage, was wir – außer bloggen – noch tun können, um relevant und im Blickfeld unserer Dialoggruppen zu bleiben?

Vier Möglichkeiten für Slow Blogging im Content Marketing Klick um zu Tweeten

Vier Möglichkeiten für Slow Blogging im Content Marketing

Wir haben also Angst, nicht gesehen zu werden. Diese Furcht hat durchaus eine reale Begründung, aber die Antwort darauf kann vielfältiger sein, als es auf den ersten Blick scheint. Hier einige Überlegungen dazu.

  1. Kuratiere
    Ich bin ein großer Fan des Kuratierens. Wenn du mir auf meinen sozialen Netzwerken folgst, dann weißt du das. Das Kuratieren fremder Inhalte hat viele gute Seite (mehr dazu hier), aber mir scheint, als ob diese Möglichkeit nur in sehr wenigen Branchen tatsächlich genutzt wird. Zu groß ist wohl immer noch die Angst vor „Fremd-Content“, der eventuell besser sein könnte, als der eigene. 😉 Schade. Content Curation ist für mich immer noch die Nummer Eins der Blog-Alternativen, wenn es darum geht effizient Reputation und Meinungsführerschaft aufzubauen.
  2. Diskutiere
    Wie viele Blog-Beiträge liest du täglich? Wie viele davon kommentierst du? Erwischt! Wahrscheinlich nur einen minimalen Bruchteil, stimmt’s? Das sollten wir – ja, auch ich – ändern, den Blog-Kommentare öffnen uns ungeahnte Türen zu unserer Leserschaft.
    Aber nicht nur auf Blogs lässt es sich diskutieren, auch soziale Netzwerke bieten sich für die Darstellung und Ausarbeitung eigener Meinungen an. Der Vorteil hier ist, dass deine Antwort in kürzerer Zeit mehr Reichweite bekommt, als in Rahmen von Blog-Kommentaren. Beim nächsten Mal also nicht nur liken, sondern gleich etwas Sinnvolles im Kommentarfeld beisteuern.
    Ganz und gar vernachlässigt werden an dieser Stelle oftmals Foren. Die Ur-Form des sozialen Netzwerks im Internet ist immer noch ein populärer Ort zum Meinungsaustausch. Werbung, Spam und Selbstbeweihräucherung sind dabei jedoch absolut tabu. Als Unternehmen sollte man ohnehin vorsichtig sein und vorab den Forenbetreiber fragen, ob man im Namen des Unternehmens mitreden darf. Eine Überlegung sind Foren aber allemal wert.
  3. Kommuniziere
    Wofür nutzt du deine Newsletter-Abonnenten-Liste? Ja klar, zum verschicken aktueller Newsletter, in denen du deinen aktuellen Beitrag teaserst. Das mache ich auch. Neulich bin ich aber über einen Beitrag gestolpert, der mir meinen E-Mail-Horizont erweitert hast. 7 Emails You Should Send Your Subscribers (But Probably Don’t) titelt er und hält einige sehr gute Tipps für uns bereit. Falls du in nächster Zeit also elektronische Post von mir bekommst, die nichts mit einem aktuellen Blogbeitrag zu tun hat, dann weißt du jetzt warum. 😉
    Kommunizieren kannst du aber auch über Messenger, Live Streaming und Online-Video-Telefonie. Lade die Menschen zum Dialog ein, sei einfach da und hilfreich – so wirst du sicherlich nicht vergessen.
  4. Diversifiziere
    Du hast sicherlich einiges an genialen Content auf deinem Blog gehortet. Es wäre doch schade, wenn er dort in Vergessenheit gerät. Warum also nicht rausholen und aufpolieren – Content Recycling ist dir sicherlich ein Begriff. Vielleicht verbindest du damit ein aufwendiges Umwandeln bestehender Inhalte. Vielleicht hast du aber auch nur null Talent für grafische Aufbereitung, Vertonung oder Umwidmungen anderer Art.
    Keine Sorge, ich verstehe dich vollkommen. Ich behaupte sogar, es liegt nicht an unserem Anti-Talent, sondern an der Tatsache, dass wir einfach zu wenig Zeit haben. Hier ist meine zeitsparendere Alternative: Schreibe eine kurze Zusammenfassung (optimiert fürs mobile Lesen am Smartphone) und veröffentliche sie auf Medium, Pulse oder – in Kürze – auf Facebook Instant Articles. Vollkommen auf den eigenen Blog zu Gunsten solcher Anbieter zu verzichten, finde ich nicht für sinnvoll, sie jedoch ergänzend einzusetzen, erscheint mir als eine gute Idee.

 

Mehr zu Facebook Instant Articles:

 

Fazit: Slow Content Marketing ist möglich

Die Ansätze von Slow Blogging und Content Marketing zu vereinen, gleicht manchmal dem Versuch einen Ofen aus Holz zu bauen. Zum Glück löst sich dieses Problem bei genaueren Hinsehen fast von selbst, denn Bloggen ist nicht das Einzige, das Content Marketing ausmacht. Es gibt viele andere Wege, um im Social Web Präsenz zu zeigen, für seine Dialoggruppen relevant zu sein und sich als Thought Leader zu positionieren. Was meinst du dazu? Siehst du noch andere Möglichkeiten Content Marketing im Sinne des Slow Blogging zu betreiben? Ich bin schon gespannt und freue mich über deinen Input.

Content Creation, Content Curation

Kommentare (11)

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